Freitag, 16. Februar 2018

Pollonaruwa

Wir bestiegen Sirigiya mit Lea in der Kindertrage. Auf dem Zwischenplateau überraschte uns ein Monsunschauer. Glücklicherweise gibt es hier gelegentlich Hornissenattacken, denn so konnten wir uns in das Insektenschutzzelt flüchten. Daher kamen wir trocken auf dem Felsen an, von dem man eine atemberaubende Aussicht hat. In unserem Fall war die Aussicht natürlich etwas feucht. Sowohl beim Aufstieg, als auch beim Abstieg mussten wir anstehen, da es sehr voll war und viele Besucher recht schlecht zu Fuß waren oder, im Falle einiger Damen aus dem asiatischen Raum, die Felsbesteigung in Seidenpantoletten angetreten waren.

Auf dem Weg nach Pollonaruwa hielten wir an einem Imbissrestaurant an, da es schon spät geworden war. Wir nahmen das Essen mit zu unserer nächsten Unterkunft, einer kleinen Anlage nahe der Ruinenstadt. Wir durften unser Essen auf der überdachten Frühstücksterrasse einnehmen. Es war recht dunkel, daher nahmen wir aus den Augenwinkeln zunächst nur etwas großes, dunkles, glänzendes in der Ecke der Terrasse wahr. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das Etwas als eingeölter und entblößter Hotelmanager, dessen abendliches Massageritual durch unsere Ankunft unterbrochen worden war, da der massierende Angestellte sich zunächst um unsere Koffer kümmern musste. Mein schlechtes Gewissen, was ich zuvor angesichts unseres Gepäckbergs entwickelt hatte beruhigte sich sofort; der arme Mann war offenbar schlimmeres gewöhnt. Auf selbiger Terrasse gab es dann am nächsten Morgen ein leckeres Frühstück, das wir mit den Streifenhörnchen und Mungos teilten, die ebenfalls zum Frühstück gekommen waren. Auch der Manager, der erstaunliche Ähnlichkeit mit einem voluminösen Roberto Blanco hatte, war wieder dabei, diesmal jedoch bekleidet. 

Tagsüber besichtigten wir das riesige Areal antiker Tempelanlagen. Da wir viel Zeit hatten, konnten wir ausgedehnte Spaziergänge durch das Gelände machen. Auf den Hauptwegen war es wie im Phantasialand, weiter abseits jedoch kam Indiana Jones-Feeling auf. Lea hat viel im Kinderwagen geschlafen und viele nette Menschen kennen gelernt. 

Am späten Nachmittag wollten wir Essen gehen, doch das erwies sich als schwierig. Schon in Anuradhapura gab es wenige Restaurants und wir haben oft beim lokalen Take-Away Essen geholt. In Pollonaruwa gab es gar kein Restaurant. Wir mussten in eins der größeren Hotels essen gehen. Also folgten wir dem Verlauf des Sees und landeten schließlich in einer riesigen Hotelanlage. Die Gartenanlage am See war wunderschön und daher haben wir hier gern gesessen, auch wenn wir nicht satt geworden sind. Es gab einen Pool und auch viele Affen. Menschen hingegen waren kaum zu sehen. Einer der Affen hat es auf Leas Reiswaffel abgesehen und sich langsam herangeschlichen, um sie ihr dann blitzschnell zu entreißen. Sofort wurde Affenalarm geschlagen und keine zwei Minuten später tauchte ein uniformierter Schütze mit Luftgewehr auf und machte Jagt auf die Affenherde. Immer wieder wies man uns auf einen Wildelefanten hin, der sich gerade schwimmend durch den See auf die Stadt zubewegte. Wir mussten uns aber auf dem Heimweg keine Sorgen machen. Das Seeufer zur Stadtseite war genau aus diesem Grund durch Elektrozäune geschützt.

Am dritten Morgen wurden wir noch einmal von Chelsea abgeholt, der uns nach Kandy fuhr.

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Galle

In Galle angekommen, besuchten wir zunächst unser Hotel. Es war eine kleine Anlage voller blühender Bäume, die außerhalb der Stadt terrasse...