Montag, 12. Februar 2018

Die Anreise

Wir wurden mit unserem Gepäckberg zum Bahnhof gebracht und sind mit dem rappelvollen ICE nach Frankfurt gefahren. Leider gab es bei der Wagenansage einen Fehler, sodass wir mit den Taschen und Lea in der Kindertrage mitten in der ersten Klasse standen. Das Einchecken in Frankfurt verlief problemlos. Allerdings haben wir unser Freigepäck nahezu ausgereizt. Sagenhafte 67 kg standen auf der Waage.
Wie sollen wir das nur alles auf einer Rundreise transportieren?
Im Terminal hat sich dann unser neuer Reisebuggy schon sehr bewährt. Lea konnte ein Mittagsschläfchen machen, während wir uns langsam zur Sicherheitskontrolle vorgearbeitet haben. Dort musste sie dann leider aussteigen und der Wagen auf das Band. Anschließend konnten wir zügig boarden. Der Flieger war pünktlich (16:20) und ausgebucht. Eine riesige Gruppe Teilnehmer eines Jugend-Olympia-Camps auf dem Weg nach Südkorea füllte  die komplette hintere Hälfte der Boeing 777.
Wir bekamen Sitze direkt hinter der business class. Hier gibt es bei Qatar wirklich viel Platz. Lea konnte nach dem Start auf dem Boden spielen und krabbeln. Es gab auch ein Babybett, in das sie noch ganz knapp passte. Allerdings sollte sie zum Schutz vor herabfallenden Gegenständen mit dem Gesicht zu Fenster liegen, wo zum einen ein Herr mit viel Flugangst saß und zum anderen ein Leuchtsteifen der seitlichen Kabinenbeleuchtung angebracht war. Als sie auf dem Arm eingeschlafen war konnte ich sie hineinlegen. Leider entwickelte ein korpulenter Herr auf der anderen Seite jedoch bald anhaltende Nießanfälle mir zuvor unbekannter Lautstärke, was ein Weiterschlafen im Babybett unmöglich machte. Lea hat sich dann lieber damit beschäftigt durch den Flieger zu krabbeln und alle Leute anzuflirten. Sie bekam einen Stoffelefanten und einen Gemüsequetschbeutel und einen kleinen Lachanfall.
Wir hatten das große Glück hinter uns einen Landsmann sitzen zu haben, der sich mit diversen internationalen Mitreisenden sehr laut und ambitioniert, im schlechtesten Englisch unserer Lehrerlaufbahn, ausführlich und voller Stolz über Alter, Familienstand und Ausbildung der jeweiligen Kinder austauschte. Ob unsere Eltern wohl auch so über uns sprechen?
Wir landeten wie geplant in Doha. Sicherheitshalber hatten wir einen Anschlussflug mit 2 Stunden Aufenthalt gewählt. Das wäre aber nicht nötig gewesen, denn wir mussten nur 20 Meter weit gehen. Während der Wartezeit hat sich Lea mit einer französischen Reisegruppe und einem kleinen Jungen aus Sri Lanka angefreundet.
Auch beim nächsten Flug hatten wir wieder Plätze in der gleichen Reihe. Lea genoss den Einstiegsprozess erneut sichtlich. Ein- und aussteigen ist für sie das Beste am Fliegen. Da sie zuerst einsteigt und zuletzt aus, kann sie jeweils die ganze lange Menschenschlange beobachten und allen huldvoll zuwinken. Innerhalb von Minuten hatte sie sich wieder mit allen Platznachbarn angefreundet, entschied sich aber dann dafür, die nächsten fünf Stunden schlafend zu verbringen. Leider spielte das Wetter nicht mit. Über dem Indischen Ozean gab es erst wiederkehrende, dann andauernde Turbulenzen. Da das Babybett bei eingeschalteten Anschnallzeichen nicht benutzt werden darf, musste Lea mehrfach aus dem Schlaf hochgenommen werden, bis wir sie einfach auf dem Arm schlafen ließen.
Nach der Landung wurden wir von einem Fahrer abgeholt und zu unserer ersten Unterkunft gebracht. Dieser hat die Fahrtzeit vollständig damit verbracht, uns davon zu überzeugen, dass es völlig unmöglich ist, sich mit Baby in Sri Lanka ohne vorgebuchten Fahrer im klimatisierten Auto fortzubewegen und bot deshalb höflich seine Dienste für die nächsten zwei Wochen an.
Fazit: Fliegen mit Lea klappt super. Sie hatte viel Spaß. Es wurde ihr mehrfach vorgeschlagen Pilot zu werden (nachdem die Leute herausgefunden hatten, dass sie ein Mädchen ist, wurde zur Stewardess downgegradet).
Equipmentfazit:
Der Reisebuggy war zum Fliegen top, die Flugohrenstöpsel für Kinder waren nicht so super. Mindestens einen haben wir immer zu früh verloren. Lea hatte aber auch so keine Probleme mit dem Druckausgleich.

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