Sonntag, 4. März 2018

Ella

Wir hatten uns sehr auf den Besuch Ellas gefreut. Der Reiseführer versprach einen 'Geheimtipp' in den Bergen, recht teuer, aber lohnenswert, besonders aufrund der atemberaubenden Berglandschaft.
Ella begrüßte uns mit einem Straßenschild: Welcome to nature's paradise! 
Und nach einer Kurve waren wir da. Ella. 
Das Dorf besteht aus einer kurzen Hauptstraße, einer Querstraße und dem Bahnhof. Außer uns waren dort noch etwa 500 Backpacker, 100 Tuktuks, unzählige Busse auf der Durchfahrt, einige Straßenhunde und der vom Tourismus angeschwemmte Müllberg auf der olfaktorisch herausfordernden Müllkippe am Dorfrand, deren Geruch sich mit den Dieselabgasen zu einer omnipräsenten Dunstglocke in dem kleinen Tal vermischte. Jedes Haus im Dorf wird inzwischen touristisch genutzt und die Geräuschkulisse ist genauso atemberaubend wie die wunderschöne Bergwelt; denn die gibt es tatsächlich.
Glücklicherweise waren wir außerhalb des Dorfes untergekommen. Wir wohnten in einer kleinen überteuerten und leicht schmuddeligen Pension. Die Badezimmerfliesen machten aber einiges wieder gut.  In dem Baum vor unserem Fenster wohnte eine Affenfamilie und nebenan ein britisches Pärchen. Die Wände waren so dünn, dass man jedes Wort verstehen konnte. Die Nachbarn hatten Pech mit uns, denn Lea hatte Bauchweh und dadurch begründete nächtliche Schreiattacken. Wir hatten leider auch hier wieder Gardinen statt Vorhänge. Gegen 5:30 zelebrierte die uns umgebende Tropenfauna lautstark die ersten Sonnenstrahlen und das wollte Lea natürlich nicht verpassen.
Zum Frühstück gab es Obst, Pancakes und einen Stromausfall. Ein unvorsichtiger Gast beantwortete die Frage, ob er seinen Toast getoastet möchte mit 'ja', woraufhin der Dieselgenerator, der praktischerweise direkt neben unserem Tisch untergebacht war, eingeschaltet wurde. Nun konnte man sich zwar nicht mehr unterhalten, aber der Toaster lief einwandfrei.
Während unseres Aufenthalts machten wir die obligatorische Wanderung zum Little Adams Peak, von dem man eine wunderschöne Aussicht auf die umgebende Bergwelt hat und aßen in einem sehr teuren Hotel mit phantastischer Panoramaterrasse zu Mittag. Anschließend spazierten wir zur berühmten Nine Arches Bridge, um den Zug, mit dem wir nicht gefahren sind (Hatte ich das schon erwähnt?) wenigstens zu fotografieren. Am nächsten Morgen erzählte uns ein niederländisches Pärchen, dass auch sie von der einzigartigen Schönheit dieser Zugstrecke gehört hatten. Daraufhin hatten sie sich zu einem Bahnnhof zu Anfang der Strecke fahren lassen, obwohl ihnen dies einen Umweg von fünf Stunden und Zusatzausgaben von 50€ beschert hatte. Ihre Begeisterung hielt sich rückblickend jedoch in Grenzen, da der Zug so voll war, dass sie durch die Menge der Mitreisenden nur selten Schnipsel der Landschaft erspähen konnten.

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