Sonntag, 18. Februar 2018

Negombo

Die ersten drei Nächte haben wir uns in Negombo einquartiert. Hier gibt es zwar nicht viel zu sehen, aber die Stadt liegt unweit des Flughafens und wir wollten nach der langen Anreise schnell ankommen. Negombo besteht aus einer Altstadt und der 'Strandstadt', in der unsere kleine Bungalowanlage lag. Eigentlich gibt es in diesem Teil nur Restaurants, Touriläden und ganz viel Strand, alles entlang einer Straße. Quasi das Varadero Sri Lankas. Damit unterschied es sich deutlich von den anschließenden Reiseetappen, wo es nahezu keine Restaurants, Touriläden oder Strände gab, aber dafür ziemlich viele Straßen.
Wir waren in einem kleinen Bungalow mit zwei Zimmern untergebracht. Das zweite Zimmer, eine Art Wohnküche, die jedoch jeglicher Küchenutensilien entbehrte, erwies sich als guter Spielplatz. Die XXL Krabbeldecke passte vollständig auf den Boden und der Buggy konnte auch hier parken. Hier gab es auch das Frühstück (dazu später mehr), was sehr praktisch war, da Lea essen konnte, wie sie wollte und danach auf der Decke spielen.
Bei unserer Anreise wurden wir freundlich vom Eigentümer begrüßt, dessen Verwunderung über unseren Gepäckberg nicht zu übersehen war. Diesem Ausdruck sollten wir noch häufiger begegnen, wenn auch auf anderen Gesichtern. Sein darauf folgender Gesichtsausdruck war ungleich weniger amüsant, denn Damnika hatte schlechte Nachrichten: Aufgrund von Leitungsarbeiten gab es an diesem Tag in der ganzen Stadt keinen Strom. Also auch keine Klimaanlage. Und es wurde heiß.
Aber es half ja nichts. Wir haben also schnell versucht alles Notwendige aus den Koffern zu fischen und uns einen Überblick zu verschaffen. Das Resultat war, dass sich der Gepäckberg in eine sanfte Hügellandschaft verwandelte. Also das Chaos irgnoriert und ab ins Bett... Da haben wir aber die Rechnung ohne die Madame gemacht, denn die wollte nach 20 Minuten Schlaf erstmal ein paar Stunden bespaßt werden. Und seit die Madame sich krabbelnd durch die Hügellandschaft bewegt und aufgrund ihrer draufgängerischen Furchtlosigkeit angesichts tiefer Abgründe (am Ende vom Bett krabbelt sie einfach weiter) ist ein WACHsames Auge unerlässlich. Also würde es erstmal nichts mit Schlaf, auch wenn es nach dem durchwachten Nachtflug durchaus nötig gewesen wäre. Nachdem wir sie später doch zu einem Stündchen überreden könnten, erwachten wir in einer Sauna. Das Häuschen hatte sich massiv aufgeheizt. So packten wir die Madame und flohen in die erfrischende Mittagshitze, um das reichhaltige kulinarische Angebot zu testen.
Auch in den nächsten Tagen und, insbesondere, Nächten blieb unser Schlaf ein zentrales Thema denn unser Mädchen war massiv gejetlagt. Tagsüber schlief sie, trotz der absolut ungeeigneten Bürgersteige Recht hartnäckig nur im Buggy und obwohl sie Abend klaglos um acht boardete, wollte sie von zehn bis eins grundsätzlich noch eine Bauklotzphase einlegen. Danach ging sie wieder ins Bett, bis sie um sechs, von der aufgehenden Sonne geweckt, strahlend den Tag einläutete, indem sie einem mit den kleinen Fingerchen im Gesicht rumpulte.
So verbrachten wir die ersten Tage sehr entspannt mit Strandspaziergängen, Straßenspaziergängen (Sollen wir heute zuerst nach rechts oder mal zuerst nach links?), gutem Essen und wenig Schlaf. Ein weiterer wesentlicher Zeitvertreib war die Reservierung von zwei Zugfahrkarten. (Ich hoffe es gibt bald einen längeren und äußerst lesenswerten Gastbeitrag zum Thema 'Zugfahren in Sri Lanka' von T.).

Fazit:
Negombo ist perfekt zum chillen
Jetlag+Babyjetlag= Monsterjetlag
Nachtflug hat Nachteile, Tagflug auch
Solltet ihr jemals in Sri Lanka Zug fahren wollen braucht ihr vieeel Frustrationstoleranz und Humor.

Equipmentfazit:
Picknickdecke ist top
Buggy auch trotz mieser Straßenqualität super, da mobiler Schlafwagen, Hochstühlchen und Attraktion für die Locals, denn die müssen schließlich auch mal was zu fotografieren haben.
Bauklötze werden dauerhaft gern bespielt
großer weißer Schal als Universal-Sonnen- und Sichtschutz, sowie Notfall-Spiel- und Sichtschutz ist im Dauereinsatz.

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