Montag, 19. Februar 2018

Nuwara Eliya

Nuwara Eliya liegt auf der höchsten Hochebene von Sri Lanka. Hier ist immer Frühlingswetter: tagsüber schön warm, nachts ziemlich kalt. Lea hatte also wieder Gelegenheit ihren Winteranzug und die Mütze von der Anreise zu tragen. In dieser Region wird hauptsächlich Tee angebaut. Dies (und vermutlich auch die Möglichkeit lange Kleidung zu tragen und somit die Gefahr von Sonnenbräune zu minimieren) ist ein echter Pullfaktor für chinesische Touristen. Und hier ist man auf sie vorbereitet. Die brandneuen Hotels der Hotelkette, in der wir auch in Pollonaruwa am See essen waren, sind geschmacklich auf die Besucher aus Fernost abgestimmt. Wer hier wohnt muss die Anlage auch nicht mehr verlassen; es gibt einen Foodcourt, der Essen aus aller Welt anbietet, einen Supermarkt, einen Teeladen, ein Schmuckgeschäft mit chinesisch sprechendem Verkäufer... Auch die Teefabrik die wir besuchten war vorbereitet: entlang der Straße waren Fahnen mit chinesischer Aufschrift und einem niedlichen Welpen anlässlich des Neujahrsfestes aufgestellt, innen gab es Neujahrstee und Reispapierlaternen.
Wir waren mit einem Fahrer zur Teefabrik gefahren, wollten aber eigentlich gar nicht erneut über die Teeproduktion informiert werden, sondern lieber in den Teefeldern spazieren gehen, sehr zum Missfallen unseres Fahrers (warum wohl;-), er hat mehrfach gedrängelt und dann aufgegeben), der sich überhaupt nicht vorstellen konnte, warum man freiwillig zu Fuß unterwegs ist.
In Nuwara Eliya haben sich die Briten in der Kolonialzeit klimatisch sehr zu Hause gefühlt, was Spuren in der Architektur zurück gelassen hat. Während man in Sri Lanka ansonsten sehr geringe optische Ansprüche an die Architektur stellt, findet man hier einige alte Gebäude im Kolonialstil und sogar neue Cottageanlagen, die britische Architektur kopieren. Ein Beispiel für die alten Gebäude ist der berühmte Hill Club, ursprünglich ein Herrenklub mit separatem Dameneingang zur 'mixed bar', der inzwischen zu einem teuren und ziemlich verstaubten Hotel umfunktioniert wurde. Wir haben dem Haus einen Besuch abgestattet, hauptsächlich um Lea Gelegenheit zu geben auf dem Englischen Rasen zu spielen. Für nur 100 Rupien konnten wir eine Tagesmitgliedschaft erwerben.
Ansonsten sind wir spazieren gegangen und haben recht viel Zeit im Hotel verbracht. Die schöne Wanderung in den Horton Plains musste T. leider allein antreten, da Lea in der Nacht zuvor sehr schlecht geschlafen hatte.
Wir hatten uns ein kleines Gasthaus am ruhigen Stadtrand der im Zentrum gewohnt lauten und wuseliegen Stadt ausgesucht. Von unserem ca. 1qm großen Balkon gab es eine phantastische Aussicht auf die Berge, die Wäsche der Nachbarn und den spärlich bekleideten Bautrupp der Baustelle rechter Hand.
Das Team hier war sehr freundlich und bemüht. Sie haben sich sehr über Leas Besuch gefreut: sie wurde regelmäßig auf den Arm genommen, bekam ein eigenes Frühstück und regelmäßig klopfte es und man brachte Essen, welches man besonders geeignet für zahnlose Babys hielt (z.B. Maiskolben und Mandarinen). Sie hat die Aufmerksamkeit sehr genossen. Wir haben die Kochkünste der Hauswirtschafterin Marla genossen und uns vom westlichen Essen verabschiedet. Wir aßen nun schon zum Frühstück Curry.
Nachdem wir mehrfach bei der Bahn angerufen, den Fahrplan studiert, uns beraten lassen und Nächte lang über die Möglichkeiten und Risiken einer vierstündigen Zugfahrt (vermutlich dicht gedrängt stehend, weit entfernt von unserem Gepäckberg) auf der schönsten und beliebtesten Strecke Sri Lankas gegrübelt hatten, ...nahmen wir uns diesmal einen Fahrer.

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